Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht in Strom um. Dieser wird zum Teil selbst verbraucht, der andere Teil fließt zum Energieversorger ins Netz und wird ggf. mit einem kleinen Betrag von ca. 9 Cent vergütet. Diesen Strom kaufen dann möglicherweise andere zeitgleich zum Normaltarif von ca. 40 Cent wieder ein und verbrauchen ihn im eigenen Haushalt.
In den seltensten Fällen sind die Photovoltaikanlagen auf die Bedürfnisse des Hauses zugeschnitten worden. Selbst die Kombination Wärmepumpe und Photovoltaik funktioniert nur unzureichend, sofern kein System mit einstrahlungsabhängiger Wärmeproduktion installiert wurde. Wenn die Sonne scheint, bleibt die Wärmepumpe aus, weil der solare Eintrag durch die Fenster die Räume aufheizt.
Photovoltaik-Stromspeicher lohnen sich immer dann, wenn die Eigenverbrauchsquote bis hin zur Autarkie erhöht werden soll. Das gleiche gilt, wenn die Einspeisevergütung nach 20 Jahren ausläuft. Die Leistung der Photovoltaikanlage ist in Bezug zum eigenen Haustromverbrauch einfach zu hoch. Was ist damit gemeint? Angenommen die Photovoltaikanlage hat eine Leistung von 6kWp. Der tägliche Stromverbrauch liegt bei 8 kWh. Alles ok? Keinesfalls. Als Beispiel beziffert sich der stündliche Verbrauch im Haushalt in den Morgenstunden auf 700 Watt/h, die Mittagsstunden auf 300 Watt/h, die Abendstunden teilweise bis auf 2kW/h und in der Nacht auf 100 Watt/h. Interessant sind nun die Mittagsstunden. Hier ist der Verbrauch gering, die PV-Leistung am höchsten.
Bei Einsatz eines Photovoltaik-Speichers wird der erzeugte Photovoltaikstrom am Tage zu einem Teil direkt verbraucht, ein weiterer Teil wird im Speicher gesammelt und die restlichen Überschüsse fließen zum Energieversorger, sofern durch den Speicher überhaupt noch Überschüsse vorhanden sind. In den Abendstunden wird dann der Hausstromverbrauch durch den Speicher gedeckt, bis er leer ist. In jedem Fall fließt nie ein Speicherstrom zum Energieversorger. Dafür sorgt der Energiemanager, der die Ströme misst und lenkt. Ein kleines Gerät im Zählerschrank mit großer Wirkung.
Um die Größe abschätzen zu können, ist der tägliche Stromverbrauch im Haus in Erfahrung zu bringen. Ein Beispiel wäre 8 kWh im Winter und 6 kWh im Sommer. Der Tagesertrag einer Solarstromanlage errechnet sich überschlägig aus der Spitzenleistung mal 5. Das ergibt bei einer 6kWp-Anlage einen Ertrag von 30 kWh pro vollem Sonnentag. Bei einem PV-Speicher von 10 kWh könnte man damit rechnen, das der tägliche Stromverbrauch im Haushalt vollständig gedeckt wird. Auch in den Wintertagen mit geringer Sonnenstrahlung hätte man gute Chancen, den Photovoltaik-Speicher geladen zu bekommen. Die Anlage mit einer Leistung von 6kWp und 10 kWh Speicher funktioniert zwar auch in der Praxis, ist aber aus den verschiedensten Gründen ungünstig dimensioniert.
Wer sich eine Photovoltaikanlage von 2-3 kWp mit einem Stromspeicher von ca. 15 kWh zulegt, wird seinen PV-Eigenverbrauch drastisch erhöhen. Außerhalb der trüben Wintermonate ist je nach Haushalt mit Autarkie zu rechnen. Die Strombezugskosten sinken.
Ein angenehmer Nebeneffekt ist der, das bei Stromausfall, Krisensituationen oder Naturkatastrophen der Haushalt teilweise mit Eigenstrom versorgt werden kann, sofern die Speicheranlage notstromfähig gestaltet wurde. Alle Photovoltaik-Anlagen ohne Akku produzieren keinen Strom, wenn das öffentliche Netz ausfällt!
Stand 11/2023 - Impressum | Datenschutzerklaerung | Kontakt | Home